SO 42i "KANDALOA"

Crew der KANDALOA

Vier Segler des Ratinger Segelclubs hatten sich 14 Tage Zeit genommen für einen Törn, der möglichst auch Korsika einschließen sollte:  Friedrich, Karl-Heinz und Ulrich mit Skipper Johannes.   Mit  den Segeleigenschaften der Jeanneau Sun Odyssey 42i "KANDALOA" waren wir sehr zufrieden. Bei 3 Bft und halbem Wind lief das Boot 6–7kn, sicherlich auch bedingt durch die recht gute Segelgarderobe mit einem durchgelatteten  Großsegel – bei vielen Charterbooten findet man leider nur in den Mast einrollbare Segel mit deutlich kleinerer Segelfläche und weniger gutem  Stand. Eine elektrische Winsch für das Großfall vereinfachte das Setzen ganz erheblich. Zu 4/5 wurde es zügig per Hand gezogen und dann per Kopfdruck durchgesetzt.  Das Dinghi  war groß genug für vier Personen, leider fehlte das  Sitzbrett.  Die geräumige vordere Kajüte hat einen eigenen Sanitärraum, aber auch die achterlichen Kabinen sind jeweils für zwei Personen gut geeignet. Die Kücheneinrichtung der Yacht war völlig ok, ebenso das Platzangebot im Salon. Ein verschiebbarer Kartentisch ist ein nützliches Detail.

Die folgenden Bilder zeigen die Tracks der KANDALOA. Die eingebetteten Fotos wurden jeweils an den Zielorten aufgenommen.

Gleich auf der ersten Tour vom Ausgangshafen Scarlino Marina wurde die Frage gestellt, ob es auch Delfine gibt. Die Antwort des Skippers: "Ja, da sind welche". Karl-Heinz wollte es zunächst nicht glauben. Tatsächlich zogen mindestens 5 Delfine für ein paar Minuten mit uns. Leider war es das einzige Mal mit Delfinbegleitung.

Auf der Fahrt nach Porto Azzurro hatten wir anfangs recht wenig Wind. Im Norden waren dicke Wolken sichtbar. Segler, die von Livorno kamen, berichteten von Windhosen und Starkregen. Dann bekamen auch wir genügend Wind zum Segeln und es ging zügig Richtung Elba. Vier Meilen vor der Insel mussten wir etwas abfallen und konnten nach zwei Wenden in die Bucht von Porto Azzurro hineinkreuzen. Im Hafen winkte uns ein Hafenmeister an einen Liegeplatz und reichte uns die Muringleinen. Ulrich am Steuer fuhr ein gekonntes Manöver.

Dann blieb uns viel Zeit für die Stadtbesichtigung, einen Spaziergang an den Festungen vorbei und über einen steilen Weg wieder zurück zum Hafen. Abends trafen wir uns mit der Crew der AMELIA zum gemeinsamen Dinner in einer Trattoria.

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Giglio ist eine reizende Insel. Das kleine Hafenstädtchen mit seinen Restaurants und Cafes läd zum Bummeln und Relaxen ein. Vor dem Hafen liegt immer noch eine große Arbeitsplatform fest verankert, wo man mit Aufräumarbeiten nach dem Unglück der Costa Concordia im Januar 2012 beschäftigt ist.

Der Hafenmeister winkte und rief uns (natürlich auf italienisch) Anweisungen zu, die wir nicht ganz verstanden. Während knapp vor der Kaimauer Ulrich an der Ankerwinsch den Hafenmeister so verstand, er solle etwas Kette aufholen, brauchte der Skipper noch 2 m Kette. Als die nicht kam, wurde mit etwas Schwung der Anker noch fester eingegraben und der Festmacher übergeben. "Quasi perfetto" wurde dann zum geflügelten Wort für (fast) gelungene Manöver.

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Für die weiteste Strecke unseres Törns mit 91 sm entschieden wir uns für eine Nachtfahrt. Nach dem geruhsamen Aufenthalt auf Giglio mit einer Wanderung zu einem Strand legten wir nachmittags noch einen Ankerstopp ein, bevor es dann losging. In 3-Stundenwachen lösten wir uns ab. Im Canal de Corse war nachts rege Berufsschifffahrt zu beachten. Noch bei Tageslicht legten wir für die Nachtfahrt ein Reff in das Groß. Der auf 4-5 Bft  zunehmende Wind mit teils 8 kn Fahrt veranlasste uns weiter zu reffen – mit dem Ziel, Fahrt aus dem Schiff zu nehmen, um nicht noch in der Dunkelheit in die Bucht von Porto Vecchio einzulaufen.

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Porto Vecchio ist in der Hochsaison sehr überlaufen. Jetzt Ende September war es aber ruhig und schön in der Altstadt oben auf einem Berg. Wir probierten das korsische Pietra Bier, das mit Kastanienmehl gebraut wird – sehr gut!  Tags darauf ankerten wir vor dem Plage Palombaggia, laut Reiseführer einem der schönsten Strände von ganz Korsika. Bei ruhigem Wetter übernachteten wir vor Anker in einer geschützten Bucht2017 10 21 3

An den folgenden Tagen segelten wir entlang der etwas eintönigen Küste mit Stopps in Solenzara und in Campoloro weiter nach Bastia. Die in mehreren Ketten aufragenden Berge gaben trotzdem eine tolle Kulisse, und man konnte die alten Dörfer an den Hängen deutlich erkennen. Die Ebene an der Küste war früher wegen Malaria-Mücken nicht bewohnbar.

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In Bastia fanden wir einen guten Liegeplatz im alten Hafen, mitten in der Stadt, mit Blick auf die Kathedrale und direkt an den Restaurants und Bars entlang der Promenade. Für den Montag war wenig Wind in der Wettervorhersage. Das nutzen wir für einen Ausflug in das Landesinnere. Der Hafenmeister empfahl den Besuch der ehemaligen korsischen Hauptstadt Corte hoch in den Bergen  mit seinem Museum und weiter in das Restonica Tal. Unabhängig von dieser Empfehlung, dieses war auch der Vorschlag eines Mitseglers – und es wurde tatsächlich ein großartiger Ausflug.

Für die Überfahrt nach Elba hatten wir dann auch wieder guten Wind.

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Bei dem ruhigen Wetter ankerten wir in der Bucht von Biodola und versorgten uns ganz vorzüglich aus der Bordküche.  Nach ausgiebigem Baden und Strandbesuch mit dem Beiboot folgte der kürzeste Schlag unseres Törns nach Marciana Marina.

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Als abschließender Stopp ging es in die Hauptstadt von Elba nach Portoferraio. Wie der Name vermuten lässt, wurde hier füher Eisenerz ans Festland verschifft. Heute legen hier die Fährschiffe zum Festland an. Neben seinen Befestigungen wird hier auch die Erinnerung an die Verbannung Napoleons gepflegt. Die Altstadt mit den an Berghängen aufsteigenden Treppenanlagen ist wirklich sehenswert.

Die letzte Etappe führte uns zurück in den Ausgangshafen, wo wir nach problemlosen Check-out den Vereinsstander einholten.

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Mit dem Service sowohl der deutschen Charteragentur CHARTERBAR wie auch der Station vor Ort 43°Parallelo waren wir sehr zufrieden.

Vereinstörn in das westfriesische Watt

watt2017 13Am Wochenende standen die Gezeiten günstig für einen Törn in das Watt –Texel war bei Mittagshochwasser wegen des ablaufendem Wassers günstig zu erreichen. Also Leinen los. Jutta, Marianne, Karl-Heinz und Johannes konnten es einrichten, am frühen Donnerstag Nachmittag von zu Hause loszufahren. Schon auf der Autofahrt wurden mögliche Kurse in Abhängigkeit der Gezeiten besprochen. 16:45 Ankunft in Heeg, schnell die RUBINA segelfertig gemacht, Gepäck und Proviant eingeräumt, Sicherheitsunterweisung durchgeführt. Um 18 Uhr bei guten 3 Bft aus NW und einem Hauch von Sonnen ging es los. Um 20 Uhr erreichten wir Warns. Die Brücke zeigte erwartungsgemäß doppelrot, also blieben wir im Yachthafen von Warns. Der kleine Hafen bot reichlich Platz für unsere Yacht, und das Yachtcenter Warns strahlt eine gewisse Geschäftigkeit aus. Leider ist man etwas weit weg vom Ort. Ein selbst gemachter Kartoffelsalat (ohne Eier) mit warmen Würstchen aus der Bordküche, dazu ein paar kühle Bierchen halfen aber darüber hinweg. Beim Bettenbauen wurde die schöne Achterkabine als Hundekoje herabgewürdigt, aber dann konnten die beiden Damen dort doch sehr gut schlafen.

watt2017 02Am nächsten Morgen warteten wir beim ausgiebigen Frühstück vergeblich auf Wind. Also erst mal unter Motor weiter nach Stavoren und dort direkt in die offene Schleuse. Aber auch auf dem Ijsselmeer gab es nur minimalen Wind mit meist weniger als 5 kn (2 Bft). So ging es unter Motor weiter nach Den Oever. Die Wartezeit an der Schleuse zur Waddenzee nutzen wir für einen Mittagsimbiss. Inzwischen frischte der Wind auf, noch aus NW (ungünstig) aber mit Aussicht, auf W bis SW zu drehen (günstig). Gut eine Stunde nach Hochwasser konnten wir aber auf dem Weg nach Texel im Wattfahrwasser weit über die Fahrwassertonnen hinaus kreuzen, mit jeweils einem langen Streck- und einem kurzen Holeschlag. Das ablaufende Wasser schob mit etwa 1,5 kn in die gewünschte Richtung. Um der Gegenströmung im Texelstrom auszuweichen – bzw. diesen sogar zum besseren Erreichen von Oudeschild zu nutzen, wählten wir das Bollen-Fahrwasser, inzwischen mit halbem Wind und 5kn Fahrt. Die geringste Tiefe befindet sich zwischen den grünen Tonnen B1b und B1. Dieser kurze Abschnitt war spannend. Bei halber Tide betrug der Wasserstand dort zwar ausreichende 1,50 m (RUBINA‘s Tiefgang auf 0,90 m eingestellt). Aufgrund des Texelstroms mit seinen ca. 3 kn waren im Wasser aber heftige Wirbel erkennbar, die nachdrücklich zur Vorsicht mahnen. Fast schlagartig änderte sich die gemessene Wassertiefe von mehr als 10 m auf 2 m, 1,8 m, 1,6 m, um dann ebenso schnell wieder auf 15 m zu fallen. Hoch am Wind mit geringer watt2017 09Vorwärtsgeschwindigkeit und guter seitlicher Strömung erreichten wir um 16 Uhr Oudeschild und wenig später entlang der vielen großen und modernen Fischkutter im Fischereihafen den Waddenhaven Texel. Die 10 m Boxen waren alle besetzt, so dass wir nach Absprache mit dem Hafendienst in einer Box für kleinere Boote festmachten. Die genannten 3,50 m Boxenbreite (bei 3,45 m Schiffsbreite) entpuppten sich aber als vielleicht von Pfahlmitte zu Pfahlmitte gemessen. Mit etwas Druck passte es aber doch. Der Steg erschien recht niedrig, das Ein- und Aussteigen vom hohen Bug damit etwas schwierig. Ein Schlaumeier meinte, dass dieses bei weiter fallendem Wasser wohl günstiger werden würde – eine krasse Fehleinschätzung, denn es handelte sich (natürlich) um einen Schwimmsteg. Im Hafen noch ein Hallo zu Segelfreunden von der AGFS. Ein Landgang mit Dinner und ein Absacker an Bord rundete den erfolgreichen Segeltag ab. Auf Texel wird übrigens ein leckeres Bier gebraut, das man probieren sollte.

watt2017 39Am Samstag wollten wir im Texelstrom nach Kornwerderzand segeln. Die Wettervorhersage mit Regen und SW 4-5 war leider nicht ganz richtig. Regen ja, aber Wind zunächst nur 2-3 Bft. Gut dass der Strom mit bis zu 3 kn schob. Bei 3 kn durchs Wasser waren das immerhin 6 kn über Grund. Dafür hatte sich das frühe Aufstehen gelohnt. Später frischte der Wind tatsächlich noch auf, und in Kornwerderzand blies es dann mit 18 kn aus West. Mit einem Reff im Groß ging es im Ijsselmeer zügig nach Hindeloopen. Die Logge zeigte fast immer deutlich mehr als 6 kn Fahrt. Hindeloopen ist sehenswert mit kleinem alten Hafen, großer Marina, gemütlichem Dorfkern, Kirche mit schiefem Turm und Schaatsmuseum (Schlittschuh-Museum). Die enge Einfahrt in den Hafen wird bei starkem NW-Wind als nicht ungefährlich beschrieben. Einige Yachten, die wir später beobachteten, schaukelten heftig in den Wellen entlang der westlichen Hafenmole, bei 5 Bft aber kein Problem. watt2017 43Den Abendhimmel mit seinem Farbenspiel beobachteten wir an der Westmole der Marina.

Für den Sonntag war Sommerwetter angesagt. Aber am Morgen ging ein heftiger Schauer nieder und auch beim Gang zum Waschraum war es noch feucht von oben. Leider kein Wind, daher die Entscheidung, unter Motor die Strecke über Workum zu wählen. Beim Ablegen war es bereits trocken. An der kleinen Schleuse vor Workum (einziges Boot) zeigte sich die Sonne. Am Kanal in Workum fanden wir einen Liegeplatz, um uns den Ort anzusehen. Der Wind hatte Erbarmen mit uns, er frischte auf mit 3 Bft aus Nord, so dass wir nach dem Passieren der weiteren Brücken Richtung Heeg die Segel setzten und ganz gemütlich ins Heeger Meer segelten. Dort nahmen wir noch die Zeit zum Kreuzen mit Manövertraining, Boje über Bord und Beidrehen.

Leider war die Zeit zu kurz und das Wetter zu unbeständig zum Trockenfallen. Seehunde haben wir auch nicht gesehen. Unsere Törnplanung mit Strömungen und Wassertiefen stimmte, und etwas Wissen dazu wurde an die Watt-Neulinge weitergegeben. So es war ein toller Törn durch Kanäle, Friese Meeren, Ijsselmeer und Watt mit knapp 80 sm.

Heeg TX 2017

Zehn Mitglieder des RaSC machten im September 2016 auf zwei Booten einen Vereinstörn in Griechenland. Ziel waren die nördlichen Sporaden, ein tolles Revier mit netten Häfen und Ankerbuchten, gutem (Bade-)Wetter und teils sehr gutem Segelwind.

Den Törnverlauf und einige Fotos kann man sich in  Google Maps ansehen.

Unser Vereinstörn 2015 war ein voller Erfolg. Mit vier Mitgliedern waren wir im Ionischen Meer zwischen den Inseln Lefkas, Ithaka, Kefalonia, Atokos, Kalamos und Meganisi unterwegs. Wie erwartet hatten wir meist nur leichten Wind, nachmittags auch mal ewas mehr – kleine Herausforderung, wenn man gerade dann in einem engen Hafen vor Anker mit Seitenwind an die Pier muss. Es war nicht zu heiß, hat auch mal geregnet, aber wir hatten auch tolles Badewetter und konnten in schönen Buchten ankern. Mit den Griechen gab es überhaupt keine Probleme, wir wurden überall freundlich behandelt. In den Tavernen konnten wir immer noch sher preiswert und gut einkehren. Auf unserer 40' Yacht hatten wir viel Platz. Segel- und motortechnisch war das Boot voll in Ordnung, ansonsten gab es allerdings auch manche Kleiningkeiten zu bemängeln. Die folgende Bilder-Collage gibt einen kleinen Eindruck von dem tollen Törn.

Nächste Termine

1. Mai 2024, 20:00
Seglerstammtisch
29. Mai 2024, 17:00
Segelfest 2024 in Friesland
5. Juni 2024, 20:00
Seglerstammtisch
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