Voller Vorfreude trafen sich Hans-Otto, Christoph und Peter, die Crew unserer Vereinsyacht FRYA für einen Törn, am Mittwoch, den 15.05.2019 in Heeg mit Crew der RUBINA, Gabi und Johannes. Ein Ausflug in die Waddenzee, gerne zur niederländischen Nordseeinsel Vlieland, das war der Plan.
Gemeinsam machte sich unsere kleine Flottille auf den Weg Richtung Makkum. Bei sehr mäßigem Wind wählten wir den Weg über Workum, wobei zwar die Windrichtung für Groß und Genua stimmte, aber nicht die Stärke. Wir mussten den Jockel zur Hilfe nehmen, um rechtzeitig vor der Kaffeepause die Schleuse zu erreichen. Mit einer "grünen Welle" fuhren wir durch die Brücken und die Schleuse von Workum. Befreit von der Enge der Kanäle segelten wir das kurze Stück auf dem Ijsselmeer bei dann ganz brauchbarem Wind nach Makkum Beim Abendspaziergang beobachteten wir einen fantastischen Sonnenuntergang.
Anhaltender Wind aus dem Nordsektor, zunehmend auf 5 Bft und Böen bis 6 ließen den Kurs Richtung Texel bestimmen. Am Donnerstag mussten wir früh aufstehen, jedenfalls für Urlaubsverhältnisse, denn Hochwasser Kornwerderzand war um 08:15 Uhr, und spätestens um 9 Uhr wollten wir durchgeschleust sein. Wieder hatten wir Glück und konnten gleich in die offene Schleuse fahren. Mit ordentlichem Wind aus NE und kräftigem Schiebestrom segelten wir dann zügig durch Doove Balg und Texelstroom die 20 sm nach Oudeschild, dem Fischerei- und Jachthafen von Texel. Bereits zur Mittagszeit machten wir in der erstaunlich leeren Marina fest. Es blieb Zeit für einen Rundgang durch den Ort (für mich inklusive eines kleinen Nickerchens in der Sonne, die sich inzwischen hervor gewagt hatte). Das Abendessen verlegten wir auf den späteren Nachmittag in eine Fischbude mit Kibbeling und Lekkerbek. Den Absacker gab es dann an Bord der RUBINA.
Am Freitag hatten wir besten Wind aus Nord für die Fahrt nach Den Oever. Da wir erst gegen Mittag auslaufen wollten, nutzen wir die Gelegenheit für eine gründliche Reinigung des Decks der FRYA und eine Walking-Runde entlang des Deichs. Um 13 Uhr ging es mit ablaufendem Wasser zügig voran im Texelstrom, doch dann zunächst gegen den Strom, weil wir ungeduldig etwas zu früh gestartet waren. Der Wind drehte auf Nordost bis Ost, so dass ein paar Kreuzschläge nötig wurden. Dann half uns der Flut-Strom. In einiger Entfernung sahen wir auch Seehunde, die sich auf Sandbänken sonnten. Im Waddenhaven von Den Oever übernachteten wir mit Dutzenden von Fischerbooten, die sich dort offenbar für das Wochenende eingefunden hatten. Das köstliche Abendessen genossen wir diesmal in einem Restaurant direkt am Hafen.
Unsere Abfahrt am nächsten Morgen verzögerte sich, der Motor wollte nicht anspringen. Nachdem dieses Problem gelöst war, ging es durch die Schleuse Den Oever ins Ijsselmeer. Der östliche Wind flaute immer weiter ab, so dass wir die Fock durch die Genua ersetzten. Das nütze bei der folgenden Flaute auch nichts mehr. Daher mussten wir wieder den Jockel um Unterstützung bitten, bevor ein schöner Nordwind für einen Anliegerkurs nach Hindeloopen sorgte. Umschwärmt wurden wir von reichlich Ijsselmeer-Fliegen, die es sich auf Boot, Segel und Seglern bequem machten. Ähnlich den Mücken umschwärmte uns dann noch ein Regattafeld von Laser-Jollen, zwischen denen wir uns hindurchschlängeln mussten, um nicht mehr als unbedingt nötig zu stören. Das Abendessen fand diesmal im gemütlichen Dachgeschoss eines Restaurants mit Blick über den Deich statt.
Der Rückweg nach Heeg führte uns wieder durch Workum, wo uns die Schleusen- und Brückenwärter erneut gnädig waren. Dann ging es mit Wind aus Nord unter Groß und Genua durch die Kanäle und das Heeger Meer in unseren Hafen Gouden Bodem in Heeg.
Insgesamt hatten wir einen herrlichen, sehr entspannten Törn, den wir in vollen Zügen genießen und dabei wertvolle Erfahrungen für das Segeln im Watt und den Umgang mit der FRYA gewinnen konnten.
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