Die hier eingebundene Online-Seekarte von Navionics kann interaktiv zur Planung von Törns verwendet werden. Sie ist auf den Liegeplatz der FRYA in Heeg zentriert.
Unsere FRYA liegt in Heeg, mitten im niederländischen Friesland. Diesen Ort haben wir bewusst ausgesucht, liegt er doch ganz zentral für eine Vielzahl von Segelaktivitäten.
Das Heegermeer mit dem angrenzenden See Fluessen wird nach ein paar hundert Metern westwärts auf dem Johan Frisokanaal erreicht. Hier kann man sich mit der FRYA und ihren Segeleigenschaften vertraut machen. Bei vorherrschendem Südwest-Winden findet die Kreuz auf dem Hinweg statt und der Rückweg ist raumschots ganz entspannt. Der Tiefgang der FRYA erlaubt es an fast allen Stellen, auch dicht an die Ufer heranzufahren. Aber bitte vorab mit der aktuellen ANWB- Karte „B Friesland/Fryslân“ die untiefen Stellen erkunden. Insbesondere nahe der Inseln und einiger Hucks ist es untief. Die Ansteuerung der Langehoekspolle ging 2015 gerade noch gut. Mit einem Handlot (dünne Leine mit Gewicht) die Einstellung des Echolots kontrollieren, um sicherzustellen, welche Tiefe angezeigt wird: Tiefe des Gebers am Bootsboden, Tiefe unter dem Kiel oder die tatsächliche Wassertiefe.
Durch das Heegermeer läuft als Fahrrinne betonnt der Johan Frisokanaal. Wasserfahrzeuge, die in Fahrtrichtung rechts in der Fahrrinne fahren, haben das Wegerecht vor kreuzenden Fahrzeugen. Selbst ein Paddelboot hat Wegerecht vor einem kreuzenden Segelboot, und ein Segler korrekt im Fahrwasser mit Segel auf stb vor einem kreuzenden Segler mit Segel auf bb. Aber auch hier gilt; die Berufsschifffahrt hat immer Wegrecht vor Sportbooten. Dazu gehören in den Niederlanden auch die größeren Plattbodenschiffe.
Die Inseln auf dem Heegermeer verfügen über Anlegestellen. Diese werden von der Marrekrite-Vereinigung unterhalten. Die Unterstützung dieser Vereinigung wird durch einen Wimpel unter der BB-Saling angezeigt. Dort kann man kostenfrei anlegen und übernachten. Da es aber keine Toilettengibt, auf der FRYA bitte die CACTUS-Einsätze benutzen, um eine Verschmutzung zu vermeiden - wir wollen dort ja auch schwimmen!
An vielen Kanälen gibt es bewegbare Brücken, in den Karten mit "BB" gekennzeichnet. Im Almanak findet man die Betriebszeiten. Viele Brücken in Friesland sind inzwischen kostenfrei zu passieren. An wenigen Stellen, z.B. in Sloten, wird noch Brückengeld mit einem Holzschuh an einer Angel kassiert. Der Almanak und Hinweistafeln an den Brücken geben Auskunft. Die festen Brücken sind für die FRYA meist nicht zu durchfahren. Anders als bisher mit der FREE können jetzt die Autobahnbrücken im Osten der Langwerder Wielen (H115) und im Westen des Tjeukemeer (H120) von der FRYA nicht mehr passiert werden.
In der Regel werden die Brücken bei Annäherung von Booten zügig bedient. In größeren Städten oder bei Autobahnbrücken gibt es verkehrsbedingt Einschränkungen. Meist sind an den Brücken auch Anlegestellen vorhanden, an denen auf eine Brückenöffnung gewartet werden kann. Ein rot-grünes Lichtsignal bedeutet eine baldige Brückenöffnung, ein doppeltes Rotsignal eine Betriebsunterbrechung. Viele Brückenwärter sind über Funk erreichbar, um ggf. um Öffnung zu bitten. Viele Anleger sind auch mit Klingel- oder sogar mit Sprechanlagen ausgerüstet, um sich mit dem Brückenpersonal in Verbindung zu setzen. Für eininge Brücken ist das inzwischen auch per App möglich.. Es gibt auch einige Selbstbedienungsbrücken, die auf Knopfdruck bedient werden.
Schleusen sind fast ausschließlich an den Übergängen zum Ijsselmeer zu finden. Eine Schleuse im Prinses Margrietkanaal bei Terherne (am Sneekermeer) steht in der Regel offen, hier darf aber nicht gesegelt werden.
Hier ein paar Tourenvorschläge mit Kartenskizzen, die auch Informationen zeigen, welche auf den Wassersportkarten nicht enthalten sind. Die Skizzen ersetzen in keinem Fall den Blick auf die offiziellen Karten.
Legende:
Übrigens, wenn wir hier von Seemeilen sprechen (und implizit von Knoten als Geschwindigkeitseinheit), dann nur deshalb, weil die Logge auf der FRYA so eingestellt ist. Üblich im Binnenbereich sind die Angaben in Kilometer und km/h für die Geschwindigkeit. Achtung, auf fast allen Kanälen und Binnenseen sind Höchstgeschwindigkeiten festgelegt. Diese sind im Almanak verzeichnet. Bei Abweichungen z.B. bei Ortsdurchfahrten sind sie auf Schildern angegeben, wohlgemerkt in km/h. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 6 km/h bedeutet also 3,3 kn! Auch auf kleine Überschreitungen drohen durchaus empfindliche Bußgelder.
Ein kleiner Ort, gehört noch zu Heeg, mit einigen gemütlichen Cafés und Restaurants, man kann in der Nähe der festen Brücke anlegen (wenn man Platz findet, ggf. im Päckchen). Ein gutes Restaurant gibt es im Yachthafen Sijpeda. Gaastmeer ist von zwei Seiten aus anzufahren. Wenn man den Ort von Norden über das Grote Gaastmeer ansteuert, kann man mit etwas Glück direkt vor einem Café / Restaurant bzw. im Yachthafen anlegen.
Am Gorte Gaastmeer gibt es auch sehr nette Marrekrite-Anleger.
Keine Brücken / Schleusen.
Eine Rundfahrt in Richtung Süden führt nach Woudsend. Je nach Wind kann man über das Heegermeer und den Rakken segeln und in Woudsend am Kanal vor dem Yachthafen bzw. auch vor oder hinter der Brücke im Ort anlegen. Ein Café / Restaurant liegt direkt vor der Brücke, und nur ca. 100 m entfernt ist ein gut sortierter SPAR-Laden auch sonntags geöffnet. Über den Wijde Wimerts Kanal geht es dann Richtung Norden zum Johan-Frisokanaal und zurück nach Heeg in den YH Gouden Bodem.
Keine Brücken / Schleusen.
Karte 2 zeigt einen Tagestörn über den Johan Frisokanaal, den Prinses Margrietkanaal, einige kleine Kanäle nach Sloten und weiter über Woudsend zurück nach Heeg. Abhängig von Wind, Brückenzeiten und geplanten Stopps kann der Kurs natürlich auch entgegengesetzt gesegelt werden.
Auf dem Johan-Frisokanal kann uneingeschränkt gesegelt werden. Allerdings ist das Kreuzen bei direktem Gegenwind mit der FRYA nicht anzuraten.
Der Prinses Margrietkanaal (PMK) ist vielleicht der am meisten befahrene Wasserweg der Berufsschifffahrt in den Niederlanden. Hier ist Kreuzen nicht gestattet. Sportboote haben in Fahrtrichtung rechts im Kanal zu fahren. Segeln ist erlaubt bei Motor auf standby, also wenn die Maschine sofort betriebsbereit ist. Sie muss also nicht ständig mitlaufen. Bitte darauf achten, sich sicher von der Berufsschifffahrt frei zu halten!
Auf dem Kufurdermeer ist neben den Tonnen des Hauptfahrwassers eine extra Spur für Sportboote betonnt. Diese nach Möglichkeit benutzen. Ansonsten ist das Kufurdermeer recht flach und für die FRYA nicht zum Kreuzen geeignet. Am Südende befindet sich in östlicher Richtung der kleine Hafen „De Koevoet“ mit Kiosk und Restaurant.
Weiter südlich ist die Spannenburg-Brücke. Die westliche Seite kann für Segelboote geöffnet werden. Vor der Brücke ist auf beiden Seiten eine Anlegestelle zum Warten auf die Brückenöffnung vorhanden, auch mit einer Sprechstelle versehen, um sich beim Brückenwärter zu melden. Meist wird aber schon bei Annäherung rot-grünes Signal gegeben als Hinweis auf die bevorstehende Brückenöffnung.
Bei der Einfahrt in den Grote Brekken zweigt gleich der Kanal nach Sloten in westlicher Richtung ab. Vorher an der Insel ist ein Marrekrite-Anleger vorhanden – eventuell aber schon zu flach für die FRYA.
Weiter geht es durch das Brandemar und am Ende des Kanals nördlich Richtung Sloten. Am westlichen Ufer dieses Kanals sind wieder Marrekrite-Anleger vorhanden, diese auch für die FRYA nutzbar.
Aber viel schöner ist es, in Sloten anzulegen. Auch hier gibt es Stege zum Festmachen – vor und hinter der Brücke. An dieser Brücke wird noch vom Brückenwärter nach alter Tradition ein Brückengeld mit einem Holzschuh kassiert.
Sloten lohnt auf jeden Fall einen Stopp. Für viele Besucher ist es eines der schönsten kleinen Städtchen in Friesland. Die Windmühle ist an manchen Tagen geöffnet, entlang des kleinen innerörtlichen Kanals geht es vorbei an den kleinen Häuschen. Ein Museum und natürlich mehrere Restaurants laden zu einem Besuch ein. Andenkenläden, Eis- und Waffelbude sowie ein kleiner Supermarkt sind auch vorhanden. Ein großer Spielplatz sorgt für Abwechslung der kleinen Besucher.
Nördlich geht es weiter zum Slotermeer. Dort sind die betonnten Fahrwege mit der FRYA sicher zu befahren, außerhalb kann es knapp werden. Am Westrand gibt es einen Yachthafen zum Anlegen für einen Besuch des Städtchens Balk, mit Geschäften, Kneipen, Restaurants und einem netten Stadtbild entlang der Fußgängerzone. Allerdings ist hier ein kleiner Fußmarsch gefordert für die etwa 1 km lange Strecke vom Hafen in den Ort.
Am Nordende des Slotermeers geht es hinter Woudsend und nach der dortigen Brücke (ohne Brückengeld) weiter nach Heeg.
Übrigens, wenn man nicht gleich zurück nach Heeg möchte: an den verschiedenen Liegepl#tzen und den Yachthäfen von Sloten und Woudsend kann man auch übernachten.
Weitere schöne Törns:
Ein Mensch erfährt nach allen Regeln,
den ersten Schnupperkurs im Segeln.
Die Crew, die kannte sich zwar schon,
doch hier in Neukonstellation:
Christine, Jutta, Gerdi, Klaus,
Gerd, Georg, Uli – volles Haus.
Flug nach Mallorca – kein Problem,
dann Großraumtaxi ganz bequem,
zum Hafen – dort wird routiniert,
Gepäck kurzfristig deponiert,
um dann ganz freudig und besonnen,
im Land erst einmal anzukommen.
Wir schlendern hoch zur Burgterrasse,
die Sonne scheint, Aussicht ist klasse.
Mit Erdbeershake und Bier und Wein,
könnte es gar nicht besser sein.
Um 17 Uhr trifft man an Deck,
die Basis-Crew zum Abfahrtscheck.
Die Restmannschaft will sich nicht drücken,
das Schiff mit Vorrat zu bestücken.
Das Team kauft – und das ist nicht schwer –
den Supermarkt so ziemlich leer.
Das Angebot war hier recht schlicht,
doch störte das die Mannschaft nicht.
Brot, Käse, Öl und Klopapier
Bananen, Wein, Anlegerbier,
Oliven, Nudeln, Nüsse, Chips,
und Basis für diverse Dips.
Skipper und Co haben indes,
an Deck den Übergabestress.
Im Grunde ist es fast skurril,
denn Mängel gibt’s erstaunlich viel:
Die Batterie hat's hinter sich,
das Schiff stinkt wirklich fürchterlich.
Fäkalientank: auch nicht so toll,
ist leider bis zur Grenze voll.
Dafür fehlt es dann umso krasser,
im Dieseltank und auch beim Wasser.
Beim Wassertank wurd’ voll Vertrauen,
nur so ein Holzkeil reingehauen.
Was war das nur für ein Gestalter?
Das sieht hier aus wie Mittelalter!
Dazu kommt – man kann sich nicht wehren –
Fäkalientank ist nicht zu leeren.
Die Stimmung sinkt massiv berechtigt,
der Vorgänger wird schwer verdächtigt,
es gab auf See wohl Windattacken –
das Schiff zeigt deutlich viele Macken.
Die Crew will all das nun vergessen,
und geht ins Städtchen erst mal essen.
Und bei Paella und viel Wein,
renkt sich die Stimmung wieder ein.
Am Sonntag wird um 11 gestartet,
man hat ja lang genug gewartet.
Nun geht es richtig auf die Planken,
ans andere Ufer, erst zum Tanken.
Hat dieses Schiff vielleicht den Fluch?
Es bleibt nur bei dem Tankversuch.
Wir legen an, doch sehr verdrossen,
finden die Säulen wir verschlossen.
Sonntag ist zu – Wir segeln weiter,
nehmen's gelassen bis teils heiter.
Christine kommt zu uns an Bord,
in Andraitx, einem schönen Ort,
romantisch mit verträumtem Hafen,
wo wir mit Bug am Pier dort schlafen.
Die Muringleine mit Bedacht,
am Heck befestigt für die Nacht.
Der Abend wird dann noch viel schöner,
wir essen gut beim Italiener,
Pizza, Lasagne und der Fisch,
kommen hier zeitgleich auf den Tisch.
Am nächsten Morgen wird gezielt,
der Vorrat nochmals aufgefüllt.
Zum Frühstück gibt es keine Not,
Klaus kommt stets pünktlich mit dem Brot.
Zuerst noch Tanken in St. Elm
Uli legt an grad wie ein Schelm,
der Schlauch reicht nicht, es wird rangiert,
der Tankwart ist etwas pikiert,
doch endlich klappt es mit Geschick,
der Tankwart kriegt noch einen Tip,
jetzt geht es wirklich, richtig los,
die Stimmung ist quasi grandios.
Wir wollten erst nach allen Regeln,
Mallorca einmal rund umsegeln.
Doch die Prognose für den Wind,
zeigt, wie flexibel wir doch sind:
Schon bald war unserem Skipper klar:
Wir segeln jetzt nach Ibiza.
Nachttörn steht fest und ganz nach Plan,
soll jeder mal ans Ruder ran.
Die Dünung hoch und hart am Wind,
ist klar, dass fünf nun seekrank sind.
Die Stimmung jämmerlich bis kläglich,
Autopilot ist auch nicht möglich.
Wachplan muss her – für ein paar Stunden,
wird immer irgendwer gefunden.
Der Logbuchschreiber war der Klaus.
Doch der fiel seekranktechnisch aus.
Also nahm kurzerhand der Uli
Logbuch,Verantwortung und Kuli.
Von allem scheinbar unbeirrt,
der Gerd in die Kombüse schwirrt.
Und hungrig kocht er leck're Sauce,
mit Thunfisch aus der Vorratsdose.
Spaghetti – nur 200 Gramm
reicht dieses Mal für 7 Mann.
Christine hat es schlimm getroffen,
nun – unter uns – wir reden offen.
Um 0 Uhr sollt Geburtstag sein,
sie spuckte heftig in ihn rein.
Ihr Ehrentag – wie sonst wohl keiner,
begann mit Ihrem Kopf im Eimer.
Derweil Ihr Mann, das ist der Gerd,
oben an Deck den Mond verehrt.
Mit Jutta schaut er in die Ferne,
und sieht am Himmel tausend Sterne.
Nichtsdestotrotz und mit Bedacht,
hielten die Beiden standhaft Wacht.
Aber auch Uli, Georg, Klaus,
hielten am Ruder tapfer aus.
Wir ankern – und sind wirklich froh
morgens in San Antonio.
Das Frühstück klappt erstaunlich gut,
mit Appetit kommt wieder Mut,
Der Körper hat's vielleicht begriffen,
das Gleichgewicht auf Segelschiffen.
Man segelt Mittags in die Bucht,
wo jeder seinen Ausgleich sucht.
Skipper und Co bemerken streng,
„Die Bucht ist eindeutig zu eng“!
Also – und das ist das gemeine –
den Anker raus und die Heckleine!
Man fand jedoch im dem Gemenge,
kein Leinenstück in dieser Länge.
Nun denn – man knotet wie verrückt,
Palstek an Palstek ganz geschickt,
hier wird noch alles handgemacht –
gemeinsam geht’s – wär doch gelacht.
Jetzt noch an Land – mit leisem Fluchen,
gilt es, den richtigen Halt zu suchen.
Das Team dafür sind Klaus und Gerd.
Der Job war jetzt nicht soo begehrt.
Alle schau'n zu mit langen Hälsen,
der Klaus springt kletternd durch die Felsen,
verzurrt gekonnt die lange Leine,
verletzt sich noch an einem Beine
doch wird an Bord er unumwunden,
liebevoll-fachgerecht verbunden.
Die Seekrankheit ist bald vergessen,
im Dinghi geht’s zum Abendessen.
Auch, wenn an Land die Beine eiern,
es ist Geburtstag, wir woll'n feiern.
Christine ist ganz aufgeweckt,
bestellt erst mal ne Flasche Sekt.
Wir machen es auf unsre Weise,
jeder bestellt sich eine Speise,
alles kommt appetitlich frisch,
dann in die Mitte auf den Tisch –
gemeinsam – weil sich niemand ziert,
wird mit Genuss alles probiert.
Zurück aufs Schiff, doch gegen Morgen,
macht Georg sich erheblich Sorgen.
Es ist noch gar nicht richtig hell.
Da tobt hier in der Bucht, der Schwell.
Statt morgendlich herumzudösen
heißt's: Anker rein und Leine lösen!
Georg und Gerd in dieser Not,
fahren im Dunkeln mit dem Boot –
und Georg löst mit flinker Hand,
die Leine aus der Felsenwand.
Der Crew verfolgt mit leichtem Schreck
flach atmend alles auf dem Deck,
zurück an Bord ist man fast heiter,
alles ok. – wir segeln weiter.
Und unter Motor fahren wir fort,
nach Rapita, dem nächsten Ort.
Der Nachttörn führt, wir sind so frei –
uns in den Hafen nachts um drei.
Man spricht nur spanisch – leichter Schrecken –
jetzt erst einmal den Georg wecken.
Muy bien, sein Spanisch sei gepriesen,
wir werden zügig eingewiesen.
Wir gehen an Land und es ist heiß,
darum gibt es für alle Eis.
Nur Georg möchte anders sein,
er trinkt viel lieber ein Glas Wein.
Die Schot läuft physikalisch rund,
mit dem korrekten Holepunkt.
Stets gut gelaunt und unbeschwert,
ist das die Leidenschaft von Gerd.
Er zupft und manövriert mit List,
bis dass er ganz zufrieden ist.
Er fiert die Großschot und ruckzuck,
lässt Krängung nach und auch der Druck.
Fockschot wird leise umgelenkt,
bevor die Winsch die Schot einklemmt.
Da ist der Gerd halt ganz genau,
er ist eben ostfriesisch – schlau.
Wenn man Naturerlebnis sucht,
fährt man in eine schöne Bucht.
Cabrera – das war einfach toll.
Vorreserviert und gar nicht voll.
Ein Teil der Crew fängt sichtbar Feuer
und sucht das Festungsabenteuer.
Begeistert kommen sie zurück
und schwärmen von dem tollen Blick.
Ein andrer Teil mag es doch krasser
geht tapfer in das kalte Wasser.
Georg, Christine und dem Gerd,
ist dies Erlebnis sehr viel wert.
Am Abend Wein und Kopf im Nacken,
gibt es Gemüse überbacken.
Mit Käse, Kräutern, guter Butter –
Chefköchin war hier unsre Jutta.
Am nächsten Morgen bestes Klima
man holt noch Brot in der Cantina –
dann Überfahrt mit halbem Wind,
wir haben Zeit – nicht so geschwind.
Der Abschied naht – Wehmutsgedanken,
noch mal im Heimathafen tanken,
die Sachen sind schon halb verstaut,
der Kühlschrank quasi abgetaut.
Das Futter ist in jedem Falle,
nicht mehr komplett - eigentlich alle.
Gerd sucht - und das ist wunderbar,
gleich ein Lokal, macht alles klar.
Bestellt den Tisch und weiß wohin,
wir folgen ihm, denn das macht Sinn.
Er macht das gern und kennt das schon,
man spart 'ne Menge Diskussion.
Zurück an Bord, die letzte Nacht,
mit Sekt wird es uns leicht gemacht.
Vercharterer ist dienstbeflissen,
liefert den Sekt mit schlecht Gewissen.
Ein letzter Ausflug steht noch an,
nostalgisch fahr'n wir mit der Bahn,
sehen vom Land nochmal das Meer
im schönen Hafen von Sóller.
Dann – gegen Abend geht der Flieger,
jetzt sind wir alle müde Krieger.
Wir sagen Tschüss, bis bald, ade,
dass man sich bei dem Stammtisch seh'.
Wir wollen Rasmus stets verehr’n,
und freuen uns auf den nächsten Törn.
Gerdi Stakenborg
Mit 3 Segelyachten und 16 Segelfreunden fand in der letzten September- und ersten Oktoberwoche unser Vereinstörn in diesem Jahr in Kroatien statt. Es ging los in Trogir, und gleich mit der Ansage einer heftigen Bora für den Montag. Also Segeln am Sonntag kein Problem, doch am Abend sollte ein sicherer Hafen erreicht sein. Zwei Boote segelten die gut 30 sm nach Sibenik, um dort am Sturmtag die Krka-Wasserfälle zu besuchen. Das Wasser fiel nicht nur an den Stromschnellen, sondern auch aus dicken Wolken vom Himmel. Die dritte Yacht ging nach einem Anker- und Badestopp zurück nach Trogir und erkundete am Hafentag die sehenswerte Stadt Split. Die Windböen erreichten 8-9 Bft. In den Folgetagen war entspanntes Segeln angesagt, mal in einem Hafen, mal in einer Bucht vor Anker oder an einer Boje. Ein kulinarischer Höhepunkt war das Dinner in der Konoba Ringo (Insel Hvar). Hier gibt es ausschließlich fangfrischen Fisch in hervorragender Qualität. Aber auch die Bordküchen unserer Crews konnten mit schmackhaften Snacks und Mahlzeiten punkten.
Das Wetter war deutlich kühler und windiger (stürmischer) als erwartet. Ein Hafenmeister meinte, es sähe schon sehr nach November-Wetter aus. Aber im Vergleich zu anderen Segelrevieren im Mittelmeer-Raum hatten wir wohl noch Glück mit Mittel-Dalmatien. Sowohl in der nördlichen wie in der südlichen Adria waren die Bora-Winde deutlich stärker. In Griechenland wütete ein Hurrikan und Südfrankreich und das westliche Mittelmeer litten unter anhaltend starkem Mistral.
6. November 2024, 20:00 Seglerstammtisch |
4. Dezember 2024, 20:00 Seglerstammtisch |